Nachruf Prof. Dr. David G. Robinson

Prof. David G. Robinson, geboren 1947 in North Shields, UK, war ein führender Pflanzenzellbiologe, der für seine Forschungen zum intrazellulären Verkehr und zur zellulären Organisation bekannt war. Nach seiner Universitätsausbildung und seiner Promotion an der Universität Leeds verbrachte er prägende Jahre als Postdoc und Dozent an der Stanford University. Anschließend zog er nach Deutschland, wo er sich im Fach Botanik habilitierte. Als Professor an den Universitäten Göttingen und später Heidelberg trug David Robinson wesentlich dazu bei, zu verstehen, wie Proteine in Pflanzenzellen sortiert und transportiert werden. Er hatte an beiden Universitäten mehrere leitende Funktionen inne und war maßgeblich an der Gründung des Heidelberger Instituts für Pflanzenwissenschaften und später des Centre for Organismal Studies Heidelberg beteiligt. Bekannt für seine streitbare Persönlichkeit und seinen britischen Humor war David Robinson auch ein lautstarker Kritiker der „Pflanzenneurobiologie“, der sich einer internationalen Gruppe von Wissenschaftlern anschloss, die sich gegen die Anthropomorphisierung pflanzlicher Verhaltensweisen aussprach. Er legte Wert auf Klarheit und Präzision in der wissenschaftlichen Sprache und war Mentor vieler Studenten und Postdocs. Seine außerordentliche Professur an der Chinesischen Universität Hongkong und die von ihm initiierte Jahrestagung des Europäischen Netzwerks für Endomembranforschung (ENPER) zeugen von seiner Leidenschaft für die Wissenschaft als globales Netzwerk. Er hatte einen bleibenden Einfluss auf die Gemeinschaft der Pflanzenwissenschaftler und auf viele Studierende und wissenschaftliche Kolleginnen und Kollegen weltweit. David Robinson verstarb am 5. November 2024 und hinterlässt ein Vermächtnis von bahnbrechender Forschung und Einfluss in diesem Bereich.